Am Sonntag, den 16.02. und Sonntag, den 23.02. können wir leider keinen Notdienst für Kleintiere (Hunde, Katzen, Kaninchen, Vögel…) anbieten, weil viele unserer Teammitglieder krank sind.
Die Großtierpraxis ist für Notfälle zu erreichen.
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Rufen Sie bei Notfällen bitte immer vorher an!
Lange Str. 5 | 33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Eine Kolik ist ein gefürchtetes Krankheitsbild beim Pferd oder Esel. Sie umschreibt Schmerzen oder Störungen im Bauchraum des Tieres.
Die Ursachen für eine Kolik können vielfältig sein (Gas, Verstopfungen, Verlagerungen, Magenprobleme…)
Häufig auftretende Symptome sind:
Appetitlosigkeit bis hin zur völligen Futterverweigerung, Niederlegen, Wälzen, Umsehen nach dem Bauch, Scharren, Schwitzen, Unruhe, beschleunigte Atmung, häufiger Harnabsatz.
„Gerade in letzter Zeit haben wir vermehrt Patienten, die an einer Sandkolik leiden“, sagt unsere Tierärztin Laura Damme. „Die Patienten nehmen Sand auf, der sich dann im Darm ablagert und die Beweglichkeit des Darms beeinträchtigt oder - bei großen Mengen - den Darm blockiert. Durch die Reibeisenwirkung der kleinen Körner werden die Schleimhäute angegriffen“, erklärt Laura Damme.
Passieren kann das, wenn das Tier Futter von einem sandigen Boden, z.B. von einem Paddock aufnimmt oder auf abgegrasten Weiden steht und Grasreste samt Wurzeln frisst. Gerade hier in der Senne sind die Böden extrem sandig. „Möglich ist auch, dass Langweile oder ein Mineralstoffmangel die Ursache für die Sandaufnahme sind“, erklärt die Tierärztin.
Manchmal kann man schon mit bloßem Auge kennen, dass eine Sandkolik die Ursache für die Schmerzen und Symptome ist, die von Kotwasser, über Durchfall bis zu heftigen Krämpfen reichen können.
Schaut man sich den Kot genauer an und kann den Sand mit bloßem Auge sehen, ist der Patient schon hochgradig versandet. Eine hilfreiche Methode ist die Handschuhprobe: ein bis zwei Äppel in einen Handschuh, diesen mit Wasser füllen und 24 Stunden aufhängen. Sand ist bekanntlich sehr schwer wenn er nass wird und setzt sich in den Fingern des Handschuhs ab. Und: Auf einem Röntgenbild sind Sandanlagerungen gut zu erkennen. Wie dem Tier geholfen werden kann, hängt davon ab, wie schwer die Kolik ist. „Im schlimmsten Fall muss operiert werden, um den Sand aus dem Darm zu entfernen“, sagt Laura Damme. „Oft können wir aber auch mit Flohsamenschalen, Mineralöl (Paraffinöl) und Magnesiumsulfat helfen.“
In jedem Fall sollte ein Tierarzt entscheiden, was der Patient jetzt braucht. Aber auch Pferdehalter können vorsorglich viel tun. „Ein optimiertes Haltungs- und Fütterungsmanagement beugt vor. Die Pferde sollten nicht vom sandigen Boden aus gefüttert werden, und auf abgegrasten Weiden sollte immer zusätzlich Heu zur Verfügung stehen. Ein Blutbild offenbart zudem Mängel in der Fütterung“, rät die Tierärztin. Und sie empfiehlt: Regelmäßige Flohsamenkuren, die den Darm reinigen.
Es sind ganz besondere Hund, die chinesischen Shar Pei. Für Halterin Sibylle Karg-Bernstein, weil sie einfach den Charakter liebt: die Eigensinnigkeit und die Tapferkeit, und dass es so unglaublich treue Gefährten sind. Ihre drei Shar Peis Heinrich (5) , Lilu (7) und Lilly (8) sind ehemalige Tierschutzhunde. Qu (8), der mit aus Berlin angereist ist, lebt auf einem Gnadenhof und wird von ihr regelmäßig besucht.
Auch für unsere Tierärztin Dr. Hildegard Terörde sind die Hunde „besonders“. „Sie sind anfällig für viele spezielle Erkrankungen wie zum Beispiel Nierenleiden, das Shar-Pei-Fieber oder Muszinose, eine Erkrankung, bei der sich unter der Haut eine schleimige Flüssigkeit bildet, manchmal auch in den inneren Organen…“
„Dr. Terörde ist hervorragend in der Analyse, Diagnostik und Therapie. Sie ist super gründlich und gewissenhaft. Wir bringen ihr so großes Vertrauen entgegen. Sie ist ehrlich und offen, hat uns so viel und so oft Mut gegeben“, sagt Sibylle Karg-Bernstein.
Schon als sie noch in Berlin arbeitete, hatte sich Dr. Terörde mit den Besonderheiten dieser Rasse vertraut gemacht, die Familie Karg-Bernstein, ihre Hunde und viele andere Shar Peis betreut. „Sie ist unser Engel, unsere Lebensretterin“, sagt Sibylle Karg-Bernstein, die seit 25 Jahren diese Rasse hält. „Und weil sie das ist, kommen wir aus Berlin hierher. Zweimal im Jahr zum großen Check oder auch, wenn eine größere Behandlung ansteht, außer der Reihe“.
Qu (8) ist heute das größte Sorgenkind im Shar Pei Quartett. Er stammt aus Malta, wurde dort auf einer Terrasse ohne Decke und Wetterschutz viele Jahre sich selbst überlassen, durchlief mehrere Stationen, wurde von der Sharp Pei Nothilfe gerettet und lebt jetzt auf einem Gnadenhof, wo er endlich zur Ruhe kommen konnte. Hier besucht und betreut Sibylle den schwierigen Hund. „Ich gebe ihm Futter und dafür darf ich ihn anfassen. Das ist unser Deal bisher“, sagt sie.
Beim Futtergeben hatte sie Verdacht, dass mit Zähnen etwas nicht in Ordnung ist, aber ins Maul schauen, das ließ Qu nicht zu.
Erst als er in Narkose lag, offenbarte sich das ganze Ausmaß. Es mussten etliche Zähne gezogen werden. Hinzu kommt: Ein Tumor an einer Zehe. „Den Zeh müssen wir entfernen. Das Gewebe wird eingeschickt unter untersucht“, erklärt Dr. Terörde.
Schwierig wird es, wenn Qu wieder wach ist. Er muss einen Trichter tragen. Sein Verband an der Pfote muss alle zwei Tage gewechselt, später dann die Fäden gezogen werden.
UPDATE: 15. September 2021 – das EU-Parlament hat der Beschlussvorlage, den Einsatz bestimmter Antibiotika in der Tiermedizin nicht mehr zuzulassen, nicht zugestimmt.
Das bedeutet: Wir werden vielen schwer erkrankten Tieren auch weiter helfen dürfen. Wir alle hier sind sehr erleichtert. Mehr als 600 000 Tierärzte, Tierärztinnen, Tierhaltern und Tierhalterinnen hatten eine Petition unterschrieben, die sich gegen das Antibiotika-Verbot wandte.
Mitte September soll das Europäische Parlament das beschließen. Die Vorlage liegt auf dem Tisch. Hintergrund ist die Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika in der Nutztierhaltung. „Dabei hat man schlicht vergessen, dass wir Tierärzte auch Haus- und Heimtiere behandeln, die Familienmitglieder sind und niemals in die Nahrungskette gelangen werden. Vielen von ihnen werden wir dann nicht mehr helfen können.“ Nur fünf Prozent der Antibiotika-Resistenzen sind überhaupt auf den tierischen Bereich zurückzuführen, so der Bundesverband praktizierender Tierärzte.
Schwere Lungenentzündungen bei Hunden und Katzen, bakterielle Infektionen bei Kaninchen oder Meerschweinchen… zum Beispiel „all das werden wir nicht mehr behandeln können, müssen hilflos zusehen, wie die Tiere leiden oder sterben, wenn das neue Gesetz beschlossen wird“, so Dr. Hildegard Terörde und ihre KollegInnen.
Sie stehen nicht allein. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) erklärt auf seiner Internetseite ausführlich, was den Tierhalter droht und hat eine Online-Petition gestartet, um den Beschluss zu verhindern.
(https://www.tieraerzteverband.de/bpt/presseservice/meldungen/2021_08_09_bpt-unterschriftenkampagne.php)
„Schon jetzt gehen wir Tierärzte sehr sorgsam mit Antibiotika um. Wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst“, so Dr. Terörde. Um bestimmte Präparate überhaupt anwenden zu dürfen, müssen die Tierärzte zunächst eine bakterielle Laboruntersuchung veranlassen. Werden die Bakterien definitiv nachgewiesen und sprechen die Keime auf die vorgesehenen Medikamente an, dürfen die Mittel dagegen eingesetzt werden. Bisher.
Die Tierärztin sieht künftig nicht nur Lebensgefahr für Patienten des Tierärztlichen Gesundheitszentrum. „Einige bakterielle Erkrankungen sind auch vom Tier auf den Menschen übertragbar. Wenn wir die Tiere nicht behandeln, kann das gefährlich für die Tierhalter werden“.